Mach Sport, hab Spaß, jedoch bedenke – schone die Gelenke! 

 

Der Winter eröffnet uns alljährlich wieder Möglichkeiten beliebte Wintersportarten zu betreiben und uns in der kalten Jahreszeit anders zu bewegen als sonst. Ebendas birgt aber auch Gefahr, dem Körper bleibende Schäden zuzufügen. Wintersportarten sind für viele Menschen mit einem Spaßfaktor verbunden und dadurch, dass sie nur zu bestimmten Zeiten im Jahr betrieben werden können, ein weites Spektrum und Abwechslungsreichtum bieten, freuen sich viele von uns bereits Monate davor schon aufs Schlittenfahren, Skifahren, Eis- oder Langlaufen. Da viele dieser Sportarten eben nur temporär ausgeführt werden und eher als Freizeit- oder Urlaubs-Hobbies gelten, ist es wichtig ein Bewusstsein für die korrekte Ausführung der jeweiligen Sportarten, etwaige Risiken bestimmter Unfälle und Möglichkeiten der Gelenkschonung (z.B. vorbeugende körperliche Betätigung) zu entwickeln. Ziel ist: sich mit möglichst viel Spaß auszupowern, den Körper zu aktivieren, Sport zu betreiben – und dabei möglichst wenig Verletzungen davon zu tragen, so dass dem nächsten Winter und den vielen Möglichkeiten, die er bietet, nichts im Wege steht! 

Natürlich soll dir die Lust am Sport nicht vergehen, betreibst du die Sportarten vielleicht schon regelmäßig oder in hohem Ausmaß, hast sie richtig gelernt und führst sie korrekt aus, bist du dir über folgende Punkte wahrscheinlich im Klaren, dennoch hier ein quick reminder – eine schnelle Auffrischung: 

 

Welche Sportarten gibt es? 

Was fördern sie? Und was kann passieren? 

1) Eine der bekanntesten Wintersportarten ist das Skifahren (oder das Snowboarden). 

Positive Aspekte des Skifahrens sind das Training der Kraft in der Beinmuskulatur, Bewegung und Beweglichkeit generell, Koordination und die frische Luft. Ebenso steigt bei vielen Menschen Motivation und Lebenslust, sie empfinden die Aktivität berauschend. Weitere Reize ergeben sich aus Tempo, Dynamik und Technik. Der Herz-Kreislauf wird grundsätzlich angeregt. Trotz allem besteht eine hohe Verletzungsgefahr, wie etwa Knochenbrüche, Weichteilverletzungen, „Umknöcheln“, aber auch ernsthafte bleibende Schäden wie Bandscheibenvorfälle. Durch falsches Fahren, Überforderung, fehlende Koordination und technische Mängel kannst du nicht nur dich selbst, sondern auch andere Menschen gefährden.

Bedenke – du kannst durch regelmäßiges Training und Sport während des restlichen Jahres an deiner Beweglichkeit und Kondition arbeiten, es wird dir beim Skifahren nützlich sein! Besondere Vorsicht gilt, wenn du kein Freestyle Skiing Profi bist und dennoch Sprünge über Schanzen oder andere Manöver dieser Art ausprobierst. Es besteht sehr hohe Verletzungsgefahr. Vor allem die Knie sind bei solchen moderneren Sportarten ein wunder Punkt. Falsch ausgeführte Drehbewegungen, harte Sprünge und ähnliche Tricks können dein Knie ruinieren. Gezieltes Krafttraining kann zwar schweren Verletzungen dieser Art vorbeugen, das Gelenk stützen – dennoch aber z.B. zu frühzeitigen Gelenkverschleißen führen. 

2) Ebenfalls eine beliebte Wintersportart ist das gesundheitlich ergiebige Langlaufen. Was das Langlaufen für viele Menschen attraktiv macht, ist die ausdauernde Tätigkeit, die damit einhergeht und, dass es für nahezu jede Altersgruppe geeignet ist. Viele Muskelgruppen, etwa Arm,-Bein- Schultermuskeln, im Körper werden angeregt und bei richtiger Haltung (leicht nach vorne gebeugt, gerade Wirbelsäule) ist dieser Sport rückenfreundlich. Durch die klassische, gleitende Bewegung gibt es nahezu keine Stoßbelastung für die Wirbelsäule. Beim Skaten (der zweiten Langlauf-Variante) hingegen ist die Gelenkbelastung risikoreicher. Richtige Ausführung ist auch hierbei vonnöten. Verletzungen kommen beim Langlaufen verhältnismäßig selten vor. Richtiges Abrollen bei Stürzen ist wichtig und in steilen und kurvigen Abfahrten besteht Gefahr aus der Spur und gleichzeitig umzufallen.

3) Eislaufen ist im Zusammenhang mit Wintersport ebenfalls erwähnenswert. Einerseits ist das Eislaufen Herz-Kreislauf förderlich, Koordination und Balance und Beinmuskulatur werden beansprucht. Übers Eis zu gleiten macht Spaß und ist vor allem mit Partnern oder Freunden besonders beliebt. Auf der anderen Seite sind Stürze extrem häufig. Auch wenn Stürze in vielen Fällen „nur“ zu Verstauchungen und Prellungen führen, so kann es dennoch auch zu schwerwiegenderen Verletzungen kommen. Das harte Eis ist kein gelenkschonender Untergrund. Häufiges Aufprallen darauf kann sowohl für Hände und Armen beim Abfangen des Sturzes, als auch für Beine und Füße (auch Umknicken ist möglich), sowie den Rücken und die Wirbelsäule besonders schädlich sein. Ein gewisses Risiko für Schnittverletzungen besteht durch die scharfen Kanten der Eislaufschuhe. Merke dir für’s Eislaufen: Handschuhe, Knie- und Ellbogenschützer können dich schützen – solltest du generell an Gelenksschmerzen oder sogar an Osteoporose (Knochenschwunde) leiden, ist das Eislaufen grundsätzlich zu vermeiden!

4) Da nicht allen existenten Wintersportarten hier Platz geboten werden kann, kommen wir nun zur letzten, dafür sehr beliebten Art: dem Schlittenfahren, oder „Rodeln“. Auch dieser „Sport“ ist generationsübergreifend und sorgt für großen Spaß. Der Spaß bietet allerdings – so beweisen auch Statistiken – ein besonders hohes Unfallrisiko. Zusammenstöße mit anderen Schlittenfahrenden, Bäumen und Begrenzungen der Pisten sind besonders häufig und Knochenbrüche, Verstauchungen oder Prellungen im Fußgelenk ebenfalls. Sie entstehen meist bei falschem Bremsen. Tipp: beim richtigem Bremsen die ganze Fußsohle auf den Schneeboden drücken, dicht am Rand der Kufen und hohes, festes Schuhwerk tragen. Die Gelenke werden dadurch stabilisiert und entlastet. Auch ein Helm kann dich schützen.

 

Zu den Gelenken: 

Ständig von Gelenksschmerzen- oder Verletzungen zu hören ist eine Sache, zu verstehen, was wirklich damit gemeint ist, die andere. Hier ein kurzer Überblick: 

Die bewegliche Verbindung zwischen zwei Knochen nennt man das Gelenk. Es ist also jeder Knochen im menschlichen Körper durch ein Gelenk mit seinem Nachbar-Knochen verbunden. Dadurch sind wir beweglich. Gelenke bestehen aus Gelenkflächen an den Knochenenden, einem Gelenkspalt und einer Gelenkkapsel. Damit diese Knochenenden reibungslos aufeinander liegen können, befindet sich jeweils an der Knochenfläche eine Knorpelschicht. Diese Knorpelschicht ist besonders wichtig, da sie die Knochen am Aneinanderreiben hindern und einwirkenden Druck auf die Knochen verteilen (wie eine Art Stoßdämpfer). Gelenkschmiere- oder Flüssigkeit kommt aus der Gelenkkapsel-Schicht und ernährt den Knorpel. Wird diese Nährstoffzufuhr des Knorpels gestoppt, stirbt der Knorpel ab und toter Knorpel wird abgebaut. Ist der Knorpel weg, reiben die Knochen aneinander und das erzeugt Schmerzen. Am Gelenk „hängen“ Muskel und Bänder – sie sorgen dafür, dass sich das Gelenk in bestimmte Richtungen bewegt.

 

Allgemeine Informationen zur Vorbeugung starker Gelenksschmerzen durch die Wintersportarten (sie gelten bei ALLEN Sportarten):

Der Bewegungsapparat des menschlichen Körpers ermöglicht es ihm, sich überhaupt zu bewegen. Auf ihn ist deine Körperhaltung und Gestalt generell zurückzuführen. Es gibt einen aktiven und einen passiven Bewegungsapparat. 

 

Der aktive Bewegungsapparat:

  • Skelettmuskulatur

  • Sehnen

  • Sehnenscheiden

  • Schleimbeutel 

  • Faszien 

Der passive Bewegungsapparat:  

  • Knochen (Skelett)

  • Gelenke

  • Bänder

  • Knorpel

  • Bandscheiben

 

Fakt ist, dass der Anpassungsprozess (z.B. bei sportlicher Betätigung) beim passiven Bewegungsapparat viel langsamer stattfindet, als beim aktiven. Gelenke, Bänder und Knochen, die diese Art von Sport nicht gewohnt sind, oder regelmäßig darauf vorbereitet werden, bekommen durch die kurze Betätigung bei Wintersportarten Reize, die sie sonst nicht bekommen. Genau das ist der Grund, warum es bei Wintersportarten oft zu Verletzungen kommt. Viele Menschen betreiben während des restlichen Jahres wenig Sport und verausgaben sich dann in einer Woche Winterurlaub beim Skifahren. Wer das tut, darf sich über Muskelkater und Gelenkschmerzen nicht wundern. Da die Gelenke von Muskeln und Bändern stabilisiert werden ist es von Vorteil, wenn eben diese grundsätzlich trainiert und gestärkt sind. Verletzungen wie Verstauchungen (Umknicken oder Distorsion) oder starke Prellungen entstehen durch übermäßige oder falsche Bewegung und Beanspruchung der Gelenke, wodurch der Bandapparat zu stark strapaziert werden kann, sodass Bänder gezerrt werden, oder sogar reißen. Blut kann in Gewebe oder Gelenke treten und es abnützen. Die Knorpel im Gelenk regenerieren sich nie und kommen nicht wieder. Deswegen ist es besonders wichtig, dass der Körper auf diese Art des Sportes vorbereitet wird. Am besten durch regelmäßigen Sport auch während des restlichen Jahres! Unser Körper sollte SO stabil sein, dass es zu keinen bleibenden Schäden kommt. Die Empfehlung lautet: rechtzeitig vorher sportlich betätigen, alles rund ums Gelenk muss stabil sein!

 

Tu deinen Gelenken etwas Gutes

Solltest du kleinere Gelenkbeschwerden haben, so kannst du einige in der Apotheke erhältlichen Hilfsmittel verwenden, die dir gut tun werden. Gelenk-Cremes bereiten nicht nur ein angenehm einziehendes Gefühl auf der Haut, sondern dienen zur Linderung von Schmerzen oder Abnutzung überbeanspruchter Gelenke. Muskeln werden dabei entspannt. Solltest du akute Gelenkprobleme haben helfen z.B. Schmerzgels wie Voltadol – bekannt für Linderung von Gelenks- oder Rückenschmerzen, Sportverletzungen oder Muskelverspannungen. Schnell wird der Schmerz gestoppt und die Heilung beschleunigt. Gelenkskapseln können ebenfalls positiv zur Vorbeugung der Abnutzung beitragen: „Gemeinsam mit zahlreichen Vitaminen, Mineralstoffen und Spurenelementen fördern sie Aufbau und Festigung von Knorpel“. 

Wichtig ist: Achte auf deinen Körper und hilf ihm durch regelmäßige körperliche Betätigung Gelenkbeschwerden zu verhindern. Dann kannst du beruhigt Spaß im Winter haben! 

 

Quellen:

Bundesärztekammer / Kassenärztliche Bundesvereinigung / Arbeitsgemeinschaft der Wissenschaftlichen Medizinischen Fachgesellschaften (Hg.): Nationale Versorgungsleitlinie (NVL) Nicht-spezifischer Kreuzschmerz, 2. Auflage. 2017. www.leitlinien.de. (Zugriff 23.12.2020). 

CORAZZA, Verena/DAIMLER, Renate/ERNST, Andrea und weitere: Kursbuch Gesundheit. Köln: Kiepenheuer & Witsch 2001. S. 230.

CORAZZA, Verena/DAIMLER, Renate/ERNST, Andrea und weitere: Kursbuch Gesundheit. Köln: Kiepenheuer & Witsch 2001. S. 684-686.

Der Bewegungsapparat. In: Gesundheit. Gv. At. Öffentliches Gesundheitsportal Österreichs. 2017. https://www.gesundheit.gv.at/krankheiten/koerper/bewegungsapparat/koerperhaltung. (Zugriff 23.12.2020). 

Gelenke und Sehnen. Wintersport: So vermeiden Sie schlimme Verletzungen. In: Kleine Zeitung. 2019. https://www.kleinezeitung.at/service/instagram/5730612/Gelenke-und-Sehnen_Wintersport_So-vermeiden-Sie-schlimme-Verletzungen. (Zugriff 23.12.2020).

Institut für Qualität und Wirtschaftlichkeit im Gesundheitswesen (IQWiG): Wie funktionieren Gelenke? https://www.gesundheitsinformation.de/wie-funktionieren-gelenke.2224.de.html. (Zugriff 23.12.2020). 

Osthoff, Claudia Dr. med.: Gelenkschmerzen. In: Apothekenumschau. 2018. https://www.apotheken-umschau.de/gelenkschmerzen. (Zugriff 22.12.2020). 

Vamida Homepage: Gelenke. (Zugriff 23.12.2020).